PPQ im Überblick

Eine Zusammenfassung

Die Personenzentrierung stellt die Grundhaltung und das Leitziel für die kontinuierliche Umgestaltung der Sozialpsychiatrie in ihren Strukturen, ihren Methoden und ihren Denkmodellen dar. Für die effektive Umsetzung in den regionalen Diensten, Einrichtungen und Verbünden beauftragte der Bundesverband Evangelische Behindertenhilfe (BEB) und der Fachverband Psychiatrie in der Caritas (PiC) den Bundesweiten Qualitätszirkel aus Fachkräften sozialpsychiatrischer Dienste und Einrichtungen, ein Qualitätssicherungssystem zu erarbeiten, das sowohl von den einzelnen Trägern als auch tragerübergreifend kontinuierlich genutzt werden kann. Zwischen 1996 und 2002 wurde in Kooperation mit anderen bundesweit tätigen Fachverbände (ApK, DGSP, DPWV, AWO) das System ProPsychiatrieQualität (PPQ) entwickelt und erprobt.

PPQ ermöglicht Diensten, Einrichtungen und Verbundsystemen der Sozialpsychiatrie, den Stand ihrer Qualitätsentwicklung selbst einzuschätzen und / oder sich von außen z.B. in Regionalen Qualitätsverbünden bewerten zu lassen. So enthält PPQ nun ein breites Spektrum von methodischen Ansätzen zur kontinuierlichen Qualitätsentwicklung. Über die psychiatriespezifische Leitzielorientierung von PPQ ist zugleich eine Schnittstelle zu anderen Qualitätsentwicklungssystemen möglich. PPQ entspricht den aktuellen rechtlichen Anforderungen der Kostenträger (SGB IV; V, VI; IX, XI; BSHG); die PPQ-Qualitätsindikatoren der Matrix lassen sich in die Qualitätsdimensionen nach DONABEDIAN problemlos ‚übersetzen‘.

Die folgenden Merkmale kennzeichnen das PPQ-System und die dadurch initiierten Qualitätssprozesse:

Erprobung in regionalen Verbundsystemen

Sämtliche methodischen Instrumente und Verfahrensweisen des PPQ-Systems wurden bundesweit in sehr unterschiedlichen Kontexten regional vernetzter Strukturen entwickelt und umfassend erprobt.

Entwicklung konsistenter, regional verbindlicher und überprüfbarer Qualitätsstandards

Dienste, Einrichtungen und Verbundsysteme sollen darin unterstützt werden, sich mit Fragestellungen der Qualitätsentwicklung zu beschäftigen und Qualitätsentwicklungsprozesse anzuregen. Neben der Schaffung eines internen Qualitätssystems, heißt das, sich perspektivisch auf externe Prüfverfahren vorzubereiten und die vielfältigen bereits bestehenden Ansätze der Qualitätsentwicklung in ein konsistentes regional verbindliches Qualitätssystem zu integrieren, das auf die institutionenübergreifende Nutzung im Gemeindepsychiatrischen Verbundes ausgerichtet ist.

Nutzerbeteiligung auf unterschiedlichen Systemebenen

Angehörige, Psychiatrie-Erfahrene und ihrer organisierten VertreterInnen sind zu beteiligen bei der Festlegung von Qualitätsstandards für die Planung und Umsetzung von Hilfeprozessen und bei der Entwicklung von Verbundsystemen.

Kontinuierliche Weiterentwicklung

Das PPQ-System wird kontinuierlich weiterentwickelt, ein bundesweiter Qualitätszirkel verschiedener Fachverbände ist damit befasst.

Nach dem PPQ zugrunde liegenden Qualitätsverständnis müssen Kriterien zur Bewertung der Qualität sozialpsychiatrischer Arbeit aus ethisch und fachlich begründeten Leitzielen abgeleitet werden und sich am Menschenbild orientieren, das Grundlage der diakonischen/ caritativen Arbeit ist.

Ausgehend von diesen Leitzielen wurden konkrete Qualitätsindikatoren für die verschiedenen Arbeitsbereiche sozialpsychiatrischer Dienste und Einrichtungen formuliert, die Grundlage für die Arbeit in Qualitätszirkeln und für den Aufbau einer Qualitätsmanagement -Konzeption nach PPQ sein können.


Leitzielorientierte Qualitätsentwicklung in der Sozialpsychiatrie und Behindertenhilfe mit ProPsychiatrieQualität (PPQ) fortsetzen

Presseinformation Juli 2007

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